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Cypyright by Peter Heerdmann
Kurzgeschichten

 



 

 Der Kleine Braune Krabbelkäfer

Es war einmal in einem Land tief unter der Erde, wo die kleinen braunen Krabbelkäfer lebten. Sie gruben lange Gänge und bauten Höhlen, in denen sie sich sicher und geborgen fühlten. Eines Tages entdeckte ein neugieriger kleiner brauner Krabbelkäfer einen schmalen Gang, der steil nach oben führte. Am Ende dieses Ganges schimmerte etwas Helles. Der kleine Krabbelkäfer fragte sich, was dort oben wohl sein könnte. Neugierig wandte er sich an die anderen Krabbelkäfer und fragte immer wieder: „Was ist dort oben?" Doch selbst die ältesten Krabbelkäfer schüttelten nur den Kopf und sagten: „Dort ist nichts, hör auf zu fragen! „Nur sein Großvater sprach anders: „Ich habe einmal gehört, dass es dort oben etwas gibt, das sie Bäume nennen. Aber ich weiß nicht genau, was das ist."Die Neugier des kleinen Krabbelkäfers ließ ihn nicht los. Immer wieder kehrte er zu der Stelle zurück, an der der Gang steil nach oben führte. Schließlich konnte er nicht mehr widerstehen. Eines Tages nahm er all seinen Mut zusammen, schaute noch einmal nach oben, und begann, den steilen Weg zum Licht hinaufzukrabbeln. Immer wieder rutschte er ein Stückchen zurück, doch mit letzter Kraft schaffte er es schließlich ganz nach oben. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und rutschte ins helle Ungewisse. Das grelle Licht blendete ihn, und er wurde ohnmächtig. Als er langsam wieder zu sich kam, zitterte er noch am ganzen Körper. Es dauerte eine Weile, bis er sich an das helle Licht gewöhnt hatte. Als er endlich wieder richtig sehen konnte, traute er seinen Augen kaum. Vor ihm erstreckte sich ein grünes Land, und überall ragten große Dinge in die Höhe – Bäume! Die Bäume, von denen sein Großvater erzählt hatte. Zu seiner Überraschung sah er nicht nur die Bäume, sondern auch andere Krabbelkäfer in leuchtenden Farben: grüne, orange und sogar orangegrüne Käfer. Ein wenig verwirrt, aber voller Freude, krabbelte der kleine braune Krabbelkäfer los und machte sich auf den Weg, den sanften Hügel hinab. Einige der grünen und orangenen Krabbelkäfer kamen ihm freudestrahlend entgegen. Obwohl sie in einer für ihn fremden Sprache redeten, konnte er sie nach einiger Zeit verstehen...Herzlich wurde er in ihrer Mitte aufgenommen, als gehöre er schon immer dazu. Sie veranstalteten ein Fest zu seinen Ehren, und er lernte viele neue Freunde kennen. Der kleine braune Krabbelkäfer erzählte ihnen, wie es unter der Erde war, wo er herkam, und die anderen Krabbelkäfer zeigten ihm ihr Land. Sie brachten ihm sogar bei, wie man fliegt, denn in diesem grünen Land konnten alle Krabbelkäfer fliegen. Doch eines konnten sie ihm nicht erklären: Was befand sich oben auf dem riesigen Berg, der das Land abschloss? Der Berg war so hoch, dass sein Gipfel in den Wolken verschwand. „Was ist dort oben oder gar dahinter?", fragte der kleine braune Krabbelkäfer immer wieder. Doch die anderen Krabbelkäfer schüttelten nur den Kopf und sagten: „Viele haben es versucht, aber keiner kam zurück. Dort ist nichts. Trotzdem ließ ihn die Frage nicht los. Eines Tages, als er grübelnd dasaß, fasste er den Entschluss: „Morgen wage ich es! Morgen fliege ich zum Gipfel."Ein kleiner grüner Krabbelkäfer bemerkte seine Entschlossenheit und sprach ihn an: „Du willst wissen, was dort oben ist?" „Ja," antwortete der braune Krabbelkäfer. „Was ist dort?" „Ich war schon mal dort oben," sagte der grüne Krabbelkäfer, „naja, fast jedenfalls." „Und, was ist dort oben?" „Nichts," erwiderte der grüne Krabbelkäfer. „Es ist nur sehr kalt und windig, aber wenn du willst, zeige ich dir den Weg."Am nächsten Tag machten sich die beiden auf den langen, beschwerlichen Weg nach oben. Es war bitterkalt, und der Wind schnitt in ihre Haut. Immer wieder mussten sie Pausen machen, bis sie schließlich, fast ohnmächtig, den Gipfel erreichten. Doch sie verloren den Halt und rutschten bewusstlos auf der anderen Seite des Berges hinunter. Als sie langsam wieder zu sich kamen, spürten sie die wärmende Sonne. Sie brauchten einige Zeit, um wieder richtig bei Bewusstsein zu sein. Als sie schließlich ihre Umgebung erfassten, konnten sie es kaum glauben: Vor ihnen lag ein großes, buntes Land mit Bächen, Flüssen, Bäumen und Blumen in allen Farben. Und überall waren bunte Krabbelkäfer, die freundlich und fröhlich waren. Sie erkundeten das Land und kamen schließlich an ein großes Meer. Man konnte das andere Ufer nicht sehen. „Was ist hinter dem Meer?", fragten sie die bunten Krabbelkäfer. Doch diese sagten nur: „Da ist nichts mehr, nur das Meer. Wer versucht hat, es zu überqueren, ist nie zurückgekehrt." Nur ein kleiner bunter Krabbelkäfer sprach: „Mein Großvater sagte mir, am Ende des Meeres liege das große Land, wo alle ewig jung bleiben. Aber mehr weiß ich auch nicht. Ich würde gern mit euch kommen und sehen, ob mein Großvater recht hatte"Der braune, der grüne und der bunte Krabbelkäfer beschlossen, dass es wohl sehr schwierig sein müsste, das Meer zu überqueren, aber dass es machbar sein sollte. Sie begannen zu trainieren, stärkten ihre Muskeln und Flügel, und eines Tages waren sie bereit. Als die Sonne gerade aufging, standen sie am Ufer und flogen los. Sie flogen bis in die Nacht hinein und weiter bis zum Morgen. Ihre Kräfte schwanden, aber weit am Horizont konnten sie etwas erkennen – eine kleine Insel. Mit letzter Kraft stürzten sie ins Meer und wurden an den Strand der Insel gespült, Als sie erwachten, suchten sie sich erst einmal etwas zu essen und erkundeten die Insel. Eines Tages trafen sie auf einen uralten silbernen Krabbelkäfer, der einst ebenfalls braun gewesen war. Freudestrahlend begrüßte er die drei kleinen Krabbelkäfer: „Wie schön, dass endlich jemand hierhergekommen ist! Vor Jahren bin ich hier gestrandet. Der Weg zurück war zu weit, und weiter kam ich nicht. Ich wollte eigentlich zum Ende des Ozeans, ins große Land, wo angeblich alle ewig jung bleiben. Aber ich habe es nie geschafft."Die vier Krabbelkäfer diskutierten lange und beschlossen, dass sie es gemeinsam schaffen könnten. Sie trainierten hart, stärkten ihre Flügel und Muskeln, und eines Tages war es soweit. Sie gingen an den Strand der Insel und hoben ab zum letzten Flug. Sie flogen durch die Nacht und den ganzen Tag, und eine weitere Nacht. Am Abend des dritten Tages sahen sie endlich am Horizont das große Land. Der Panzer des alten silbernen Käfers wurde wieder braun, und ihre Augen strahlten wie das Sonnenlicht. Eine Freude überkam sie, wie sie sie noch nie zuvor gespürt hatten. Mit letzter Kraft landeten sie am Strand des großen Landes, wo alles so strahlend hell und bunt war.

Von da an lebten sie glücklich und in Ewigkeit.

 

 
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